Mehr über die Inszenierung durch das Ensemble "Ježkovy voči", das Teil des Kulturprogramms unserer Deutsch-Tschechischen Konferenz 2022 ist, erfahren Sie direkt von der Leiterin des Ensembles, Terezie Pecharová. 

"Das Heldentum" wurde im Schuljahr 2018/19 von der Theatergruppe "Ježkovy voči" an der Kunstgrundschule in Planá inszeniert. Bei der Suche nach einem Thema für das Theater stellte sich heraus, dass die Mehrheit der Gruppe an Geschichte interessiert waren, insbesondere an der Zeit des Zweiten Weltkriegs und den damit verbundenen Ereignissen. Und so entstand unsere "lebendige Geschichte".

Die Produktion verbindet dokumentarische Elemente (historische Filme, bestimmte historische Ereignisse) mit Geschichten von Menschen, die zu dieser Zeit gelebt haben. Das Leben und die verschiedenen Lebensentscheidungen in dieser Zeit erschienen uns heldenhaft, als wir die historischen Umstände analysierten, und so begannen wir auch, uns mit dem Phänomen des Heldentums selbst zu beschäftigen und zu definieren, was es für uns eigentlich bedeutet.

Schließlich kristallisierten sich für unser Theater drei Biographien heraus. Die erste ist die des Widerstandskämpfers Václav Morávek, Mitglied der Widerstandsgruppe "Drei Könige", die bis 1942 auf dem Gebiet des Protektorats tätig war. Er war für uns ein typischer Held, der sich für aktiven Widerstand entschied und sein Leben für seine Überzeugungen gab.

Die zweite Heldin ist Jindřiška Nováková, ein damals 14-jähriges Mädchen, dessen Familie sich dem Widerstand anschloss, indem sie den Fallschirmjägern half, die Reinhard Heydrich ermordeten. Ihr Heldentum hing nicht allein von ihrem Willen ab, sondern ihr grundlegend heldenhaftes Handeln unter den Umständen, die die Zeit für sie bereit hielt.

Die Lebensgeschichte unseres dritten Helden, des Sudetendeutschen Karl Mayer, ist eigentlich eine Geschichte von sehr subtilem, aber sehr starkem Engagement. In einer Zeit, in der die meisten Menschen, die ihn umgaben, einschließlich seiner Verwandten, der Nazi-Propaganda Glauben schenkten, blieb er sich selbst treu. Er verweigerte, sich von seiner jüdischen Frau Irma scheiden zu lassen, und bewahrte sie so fast bis zum Kriegsende vor dem Transport ins Ghetto. Er entschied sich, den Druck seiner Umgebung zu ertragen, still, ohne große Gesten, Tag für Tag - heldenhaft.

Neben diesen drei Hauptgeschichten finden sich in der Inszenierung weitere Momente heroischer Taten anderer Figuren, die dem aufmerksamen Zuschauer nicht entgehen werden.

Das Ensemble "Ježkovy voči" wurde vor sieben Jahren an der Grundschule Planá gegründet und versucht, jedes Schuljahr eine Theateraufführung auf die Beine zu stellen. Wir verwenden entweder verschiedene Buchvorlagen oder kreieren unsere eigenen Vorstellungen, wie es bei diesem Stück der Fall war".