ESK Midterm-Seminar

29.03.2023

Als Alina und ich nach der Deutsch-Tschechischen Konferenz bzw. der Frühlingsbegegnung aus Olmütz abreisten, waren wir uns sicher, dass dies ein erstmal längerer Abschied von der Stadt sein würde. Doch einen Monat später befanden wir uns schon wieder im Zug Richtung Olmütz. Dieses Mal jedoch auf dem Weg zu unserem Midterm-Seminar.

Am Montag, den 20. März, brachen wir mit dem Zug auf und kamen nach einer ca. zweistündigen Fahrt im relativ zentral gelegenen Hotel an. Schon bald ging das Programm mit Kennenlernspielen los, denn zusätzlich zu den Freiwilligen, die auch bei unserem ersten Seminar anwesend waren, gab es einige neue Gesichter. Zeit zum Kennenlernen hatten wir außerdem beim gemeinsamen Abendessen. Nachdem wir uns anschließend in einem kurzen Workshop mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen beschäftigten, beendeten wir den Abend gemeinsam in einer Bar im Zentrum von Olmütz.

Am Dienstag stand die Reflektion unserer Projekte im Vordergrund. So beschäftigten wir uns vormittags in Kleingruppen mit dem bisherigen Verlauf unserer Freiwilligendienste. Auf einem sogenannten "Emograph" stellten wir unsere Emotionen im zeitlichen Verlauf unseres Projektes dar und stellten sie in den Kleingruppen vor. Außerdem gingen wir mit unseren Trainern eine Checkliste durch, um zu besprechen, wie zufrieden wir mit unserem Freiwilligendienst sind.
Nachmittags machten wir einen Spaziergang im Park Smetanovy Sady, während dem wir uns in Zweiergruppen noch intensiver über unsere Erfahrungen und Erlebnisse während des Freiwilligendienstes austauschen konnten. Den Abend verbrachten wir gemeinsam im Hotel, um den Film "The boat that rocked" anzusehen, der von einem Radiosender auf einem Nordsee-Schiff in den 60ern handelt.

Eines meiner persönlichen Highlights des Seminars war der freie Nachmittag am Mittwoch, bei dem wir uns in kleineren Gruppen Olmütz anschauen konnten. Die Stadt kannten Alina und ich zwar schon recht gut, es war aber trotzdem schön, die Innenstadt noch weiter erkunden zu können. Außerdem hat mir am Mittwoch der interkulturelle Abend sehr gut gefallen, bei dem einige Freiwillige Spezialitäten aus ihrem Herkunftsland mitbrachten, die die anderen dann probieren konnten. Durch ein Spiel lernten wir mehr über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer Herkunftsländer, denn wir mussten zu bestimmten Themen unsere Vermutungen über andere Länder äußern, die danach von den Freiwilligen aus dem jeweiligen Land aufgeklärt wurden.

Der Donnerstag startete mit einer Workshop-Reihe, bei der einige Freiwillige die Möglichkeit hatten, einen Workshop zu einem ausgewählten Thema für die anderen vorzubereiten. Es gab eine sehr große Vielfalt an Workshops, wie z.B. einen Workshop, indem Rezepte ausgetauscht wurden, eine geleitete Meditation oder ein Malworkshop. Am interessantesten fand ich den Workshop über freie, demokratische Schulen, bei dem eine Freiwillige (die ihren Freiwilligendienst selbst an einer demokratischen Schule verbringt) eine Dokumentation zum Thema zeigte und anschließend unsere Fragen beantwortete.
Bevor wir uns am Freitag auf den Rückweg nach Prag machten, bestand unser letzter Programmpunkt am Donnerstag darin, über die Zukunft zu sprechen. Von unseren Trainern wurden wir informiert, welche Möglichkeiten es für Freiwilligendienste außerhalb des Europäischen Solidaritätskorps gibt.

Insgesamt war es eine Woche mit abwechslungsreichem Programm, während der wir viel Neues lernen konnten, vergangene Erfahrungen reflektieren konnten und uns mit unserer eigenen Zukunft auseinandersetzen konnten. Es war schön, zurück in Olmütz zu sein und die anderen Freiwilligen wiederzusehen bzw. kennenzulernen. Es ist immer interessant, von ihren Projekten zu hören, denn jeder macht mit dem ESK-Freiwilligendienst ganz unterschiedliche Erfahrungen.

Carla