Silvesterbegegnung der JA

10.01.2023

Am 28. Dezember 2022 machten sich Frauen und Männer aus ganz Tschechien und Deutschland auf den Weg nach Bratislava zur Silvesterbegegnung der Ackermann Gemeinde. Das Team erreichte derweil schon einen Tag früher die slowakische Hauptstadt und schloss pünktlich zur Ankunft der freudigen Teilnehmer alle Vorbereitungen ab. Nachdem die Neuankömmlinge sich im Hotel eingefunden, ausgebreitet und zu Abend gegessen hatten, versammelten sich alle im "Club-Raum" zu äußerst kreativ gestalten Kennlernspielen. Natürlich schaffte man es nicht sich alle Namen direkt zu merken, aber dafür blieben die nächsten Tage ja noch genug Zeit. Nach einem ersten Frühstück am nächsten Morgen fing auch direkt die erste Statio statt. Darauf folgten alsbald der Beginn der KAKs. Man konnte sich hier nur schwer entscheiden zwischen des Erlernens der slowakischen und tschechischen Sprache, des Bastelns von kreativen Haltern für Blümentöpfe, des Bedruckens von Jutebeuteln und des Lernens der Fertigkeit des Jonglierens. Nachdem sich alle gestärkt hatten, begrüßten wir den ersten Referenten. Michael Hvorecký ist ein slowakischer Schriftsteller, der uns einiges näherbrachte über die aktuelle Situation der slowakischen Gesellschaft, damit wir alle sie besser nachvollziehen und verstehen können. Nachdem unsere Gehirne intellektuell sehr beansprucht wurden, wollten Theresia und Johanna des Teams sie nun körperlich sowie investigativ in Anspruch nehmen. In Zusammenhang mit einer Stadtrallye durch die Innenstadt von Bratislava mussten wir den Mörder von Václav Havel ermitteln. Es wurde geeilt und untersucht bis alle den Schuldigen überführt hatten. Auf die körperliche und geistige Arbeit folgte ein angenehmes Abendessen im Hotel und ein Pubquiz, der von dem Team Clab, einer Hommage an die Anfangsbuchstaben aller Teammitglieder, gewonnen wurde und mit einer Barkarte belohnt wurde. Nachdem sich alle von einem anstrengenden, aber sehr erfreulichen Tag erholt hatten, machten sich alle am nächsten Morgen wieder zur Statio auf. Natürlich wurde morgens auch das ein oder andere Mal gefrühstückt, aber das ist doch eher eine der uninteressanteren Aspekte für einen actiongepackten Bericht. In der Folge hießen wir schon die nächsten Referenten, dieses Mal zwei an der Zahl willkommen. Die eine Magdaléna Vašáryová, eine slowakische Politikerin, Diplomatin und Schauspielern, die unter anderem als Botschafterin für die slowakische Regierung arbeitete, und der andere Gregorij Mesežnikov, ein slowakischer Politikwissenschafter, welcher in der ehemaligen Sowjetunion aufwuchs und in Moskau soziopolitische Wissenschaften studierte. Erstere lehrte uns viel über die slowakische Außenpolitik und die gesamtpolitische Lage zwischen dem ehemaligen Westen und Osten in der kurz zurückliegenden Vergangenheit, der Gegenwart und der kommenden Zukunft. Letzterer lehrte uns über die russische Thematik in den ehemaligen Staaten im Osten in Verbindung mit dem Ukraine-Krieg, deren Entwicklung in Russland und dem Einfluss auf die Slowakei. Auch hier stellten die Teilnehmer und Teamler zahlreiche Fragen und zeigten ein berechtigt großes Interesse an den beiden interessanten Persönlichkeiten und ihrem Wissen und ihren umfangen Erfahrungen. Alles politisch gelernte, setzten wir in der Folge direkt in einem kreativen Planspiel um. Eingeteilt in Gruppen nahmen wir fiktionale Positionen als junge Aktivisten, Wissenschaftler und Konservative ein und diskutierten eine Impfpflicht für ein fiktionales Virus. Es wurde rege diskutiert, aber immer fair und immer mit kühlem Kopf während unsere eigenen Medien und der hauseigene Verfassungsschutz dafür ihre Sicherheit gaben. Doch Vorsicht! Unter jeder Fraktion gab es Maulwürfe. Lobbyisten, Politiker die bestachen und bestochen wurden und manche die einfach nur Chaos sehen wollten. Am Ende bildete sich durch überraschend kompromissbereite Politiker ein fairer Deal. Untypisch, aber da wir nicht wie im Bundestag gefühlt unendliche Zeit haben, gerne gesehen. Den Tag ließ man mit Brettspielen ausklingen. Wie schon am Vorabend mit dem Pubquiz bildete sich eine entspannte und freudige Atomsphäre mit guten Gesprächen und verstärkten Freundschaften. Am nächsten Vormittag besuchte uns nach der letzten Statio unsere vierte Referentin. Zuzana Hallová ist eine slowakische Journalistin, die mit ihrer Arbeit als Managerin bei Mareena einen bedeutenden und großen Anteil an der solidarischen Arbeit mit den Flüchtlingen leistet, die in die Slowakei kommen. Sie lehrte uns die slowakische Migrationsgeschichte der letzten zehn Jahre und beeindruckte uns alle mit ihrer Hilfsbereitschaft und ihrem Willen die Slowakei zu einem sicheren und freundlichen Hafen für Flüchtlingen jeglicher Herkunft zu machen. Man kann Zuzana und ihre Organisation zudem finanziell unterstützen. Nachdem wir uns alle von Zuzana inspirieren ließen, besuchten wir in unserer eigenen Freizeit die Innenstadt Bratislava. Ich guckte mir die wunderschöne Altstadt, kann jedoch aufgrund meiner fehlenden telepathischen Fähigkeiten hier nicht wiedergeben, was die anderen Teilnehmer und Teamler taten. Wir kamen alle mehr oder weniger pünktlich zurück und bereiteten uns mit einem brillant geführten kurzen Tanzkurs auf den Abend vor, sodass auch eine Statue hätte tanzen können. Die Teilnehmer hübschten sich nun alle auf und trafen sich in alter Tradition in oder vor dem Raum, in dem die Silvesterparty abgehalten wird. Nachdem jede und jeder durch ein Paarspiel ihren oder seinen Tanzpartner/-in gefunden hatte, zeigten alle ihr neues Können und schwangen das Tanzbein. Der Abend lief weiter mit der immer wiederkehrenden Sternpolka, gutem Essen und aufregenden Gesprächen. Kurz vor Mitternacht trafen wir uns alle draußen vor dem Hotel bis wir um Punkt 12 zusammen mit zahlreichen Feuerwerken das Jahr 2023 begrüßten. Danach tanzten und sangen wir bis in den Morgen und trafen uns mehr oder weniger wach bei dem Frühstück und der Revision der Begegnung. Nachdem alle zusammen schon am Vorabend aufgeräumt hatten, machten sich alle für einen je nachdem kurzen oder langen Heimweg bereit. Ich persönlich verließ die Begegnung mit vielen aufregenden und erfreulichen Erinnerungen. Ich möchte in dem Zusammenhang allen Teamlern und Mitarbeitern für den großen Aufwand, die immerwährende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft herzlichst danken. Ich wünsche allen ein frohes neues Jahr und eine erfolgreiche Arbeit in der Ackermann Gemeinde.

Ben Schmidt